Guayana-Indianer

Guayana-Indianer
Guayana-Indianer,
 
die über 125 000 Indianer, die in Guayana (einschließlich Ostkolumbien), meist an Flussufern oder an der Küste, häufiger in der Savanne als im tropischen Regenwald, leben. Sie gehören sprachlich v. a. zu den Kariben, einige zu den Aruak. Im Brandrodungsfeldbau wird v. a. Maniok angebaut, ergänzt durch intensiven Fischfang. Die archaische Bauernkultur ist der der Amazonasindianer verwandt, doch ist durch den Einfluss aus dem westindischen Raum der Ansatz sozialer Schichtung deutlicher: starke Häuptlingsmacht, deutliche Sonderstellung des Medizinmannes. Im Hinterland der Küste Guayanas besteht zum Teil Abhängigkeit von den Maron, die auch kulturellen Einfluss ausübten. Die Konzentration an großen Wasserwegen hat schon in vorkolumbischer Zeit den Fernhandel gefördert und in der Kolonialzeit das Eindringen europäischer Einflüsse erleichtert. Dennoch blieben die meisten Guayana-Indianer bis in die Gegenwart von weißer Beherrschung verschont und konnten in abgelegenen Gebieten ihre Kulturen erhalten. Durch Missionierung, Straßen- und Staudammbau werden aber auch diese Gruppen in absehbarer Zeit unter Landverlust und Zivilisationskrankheiten zu leiden haben und damit von Ethnozid bedroht sein.

Universal-Lexikon. 2012.

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